Ich: Bist du ein wahrer Kobold?
Kobold: Jawohl! Meine Freunde nennen mich Kob.
Ich: Bist du der einzige Kobold auf diesem Baum?
Kob: Ich bin der einzige Kobold des ganzen Waldes!
Ich: Darf ich mit dir sprechen? Es ist mir nie passiert, mit einem wahren Kobold zu sprechen. Tatsächlich glaubte ich vor Heute nicht ans Bestehen der Kobolde.
Kob: Ich werde darüber glücklich sein. Aber nicht zu lange.
Ich: Ich bedanke mich. Gefällt es dir, auf den Bäumen zu leben? Was machst du, wenn es regnet?
Kob: Da lasse ich das Wasser auf meinen Kopf fallen. Manchmal trinke ich es sogar, selbst wenn es unsauber ist. Dann rede ich mit den Pilzen. Sie lieben das Wasser mehr als die Sonne. Einmal hat ein roter Pilz vor mir geweint, weil es nicht geregnet hat.
Ich: Eine andere Frage bin ich gezwungen, dir zu stellen. Als du...
Kob: Schluß! Dich so lange anzuhören, reicht mir. Weißt du, dass die Kobolde nie lange mit Menschen reden wollen? Und wie du siehst, haben sie keine Geduld.
Ich: Ich wollte nur wissen, warum schützen die Menschen sich vor dem Wasser.
Kob: Diese Frage ist sehr dumm. Ich bin kein Mensch, sondern ein gesunder Kobold. Ich bin ein Kobold gewesen, seit ich sehr klein war (und ich bin noch klein, selbst wenn ich gewachsen bin). Ich bin nie etwas anderes als ein Kobold gewesen. Geh zurück, um langes Frauenhaar zu bewundern.
Nachdem er das gesagt hat, ist er verschwunden. Er hat mich mit vielen offenen Fragen gelassen. Vielleicht konnte er sie nicht beantworten, aber ich habe wenigstens weniger Zweifel als zuvor. Sie zu beseitigen, wird mich besser fühlen lassen. Sicher werde ich von jetzt an keinen Regenschirm benutzen.